Liebe Tübinger Bürgerinnen und Bürger
– wie Sie vielleicht wissen, war ich schon seit über 20 Jahren Mitglied des Tübinger Gemeinderats und habe nach meinem Ausscheiden 2019 nun erst seit dem Herbst letzten Jahres wieder das Privileg, als Stadtrat tätig zu sein. Obwohl dies wahrlich keine lange Unterbrechung war, wurde mir nach meinem Wiedereinstieg eines schnell bewusst: Tübingen befindet sich immer im Wandel und ist eine lebendige Stadt!
Dies betrifft die Verwaltung - beispielsweise wurde in der Haushaltsführung von der Kameralistik auf die Kommunale Doppik umgestellt – ebenso wie unsere Arbeit als Gemeinderäte. Hier schreitet vor allem die Digitalisierung rasch voran: Sitzungen finden teilweise online oder im Hybrid-Format statt und durch die Nutzung von Tablets wird zunehmend auf eine papierlose Arbeit und Kommunikation umgestellt.
Inhaltlich rücken immer wieder neue Aspekte in den Mittelpunkt – war es vor kurzem noch die prekäre Lage in den Kitas ist es aktuell die Debatte um die Privatisierung der städtischen Müllabfuhr. Die zahlreichen Zuschriften aus der Bürgerschaft zu diesem Thema zeigen, dass hier noch viel diskutiert werden muss und eine Entscheidung nur mit und nicht gegen die Bürgerinnen und Bürger getroffen werden kann.
Umso beeindruckender ist dieses Interesse der Stadtgesellschaft am kommunalpolitischen Geschehen, wenn man bedenkt, vor welchen Herausforderungen und Belastungen wir alle zum Beispiel durch die Ungewissheit bezüglich notwendiger Investitionen im Heizungs- und Energiebereich oder die neue Grundsteuer stehen. Besonders die anhaltend hohe Inflation beschäftigt die Menschen, wie mir bei meiner Arbeit als Marktbeschicker durch viele Gespräche – aber auch durch schwankende Umsätze und Besucherzahlen deutlich geworden ist. Doch ich bin mir sicher, dass wir gemeinsam als Tübingerinnen und Tübinger diese Herausforderungen – im Kleinen und im Großen – bewältigen können. Denn eins weiß ich nach all den Jahren meiner Tätigkeit im Tübinger Gemeinderat gewiss: Das Leben in Tübingen ist interessant und es wird weitergehen – es ging immer weiter.