Mittwochsspalte zum Thema "Regionalstadtbahn - mit Innenstadtstrecke oder Schnellbus ?"

Author: 
Alice Dorison
September 13, 2021


Erschienen im: Schwäbischen Tagblatt

Regionalstadtbahn mit Innenstadtstrecke oder Schnellbus? Beim Bürgerentscheid entscheiden Sie mit, ob Ein- und Auspendler umsteigefrei zu ihrem Arbeitsplatz gelangen.
Die Einpendler haben darüber kein Mitspracherecht, aber sie entscheiden täglich mit, ob sie zur Verkehrsentlastung in Tübingen beitragen oder nicht. Während ein Mössinger Pendler in der Bahn bis zu seinem Arbeitsplatz sitzen bleiben könnte, wird er, wenn er in Tübingen auf den Bus umsteigen muss, den Rest der Strecke wohl stehen müssen. Das könnte sich freilich negativ auf seine Entscheidungen auswirken. Diese Entscheidung kann die Stadt Tübingen nur beeinflussen, indem sie die Parkplätze reduziert und Parkgebühren erhöht.Wir wollen erreichen, dass Pendler, die durch ihre Arbeit der Stadt Tübingen zu Gewerbesteuereinnahmen verhelfen, wegen der Miete aber außerhalb wohnen, ohne Auto zur Arbeit gelangen.Schnellbuslinien machen nur Sinn, wenn Busspuren eingerichtet werden, damit der Bus nicht im Stau steht.
Diese aber haben negative Auswirkungen auf uns Tübinger: da diese Spuren für den Individualverkehr wegfallen, müssen wir uns auf mehr Staus und Unfälle einrichten.
Dazu zwei Beispiele: Für Busverbindungen zwischen Hbf Südseite und WHO wird die Straße von Hechingerstr./ Hegelstr./ Schlossbergtunnel bis zum Aldi für den Normalverkehr einspurig. Vom Lustnauer Gewerbegebiet Au/ Nürtingerstr./ Stuttgarter Str./ Wilhelmstr. bis zum Nordring müssen die Kreuzungen bedarfsgerecht umgebaut werden. Die Kosten muss die Stadt tragen, ebenso die jährlich höheren Betriebskosten von ca. 1-1,5 mio €. Die Bauzeit der Trassen für die Stadtbahn beträgt ca. 4 bis 5 Jahre, Bau- und Betriebskosten tragen der Landkreis, das Land und der Bund. Neben den Trassen müsste auch die Neckarbrücke für die Bahn sofort erneuert werden. Auch diese Kosten tragen Landkreis, Land und Bund. Mit Schnellbussen könnte die Brücke noch 10 bis 15 Jahre länger bestehen bleiben, den Neubau müsste in diesem Fall die Stadt selbst finanzieren. Sobald die Bahn fertiggestellt ist, entlastet sie die Zufahrtstraßen, was weniger Staus, Unfälle, Feinstaub und Stress für die Anwohner bedeutet. Durch die bequeme Anreise werden auch weniger Pendler-Parkplätze benötigt und wir vermeiden eine Erhöhung der Parkgebühren.

Was ist sinnvoller für Tübinger und Pendler? Treffen Sie die richtige Entscheidung. Es gibt kein Zurück.

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