Mittwochsspalte zum Thema Verkehr

Author: 
Alice Dorison
April 4, 2017


Erschienen im: Schwäbischen Tagblatt

Im letzten Verwaltungsausschuss wurde mehrheitlich beschlossen, dem Zweckverband „Regional-Stadtbahn Neckar-Alb“ beizutreten. Das ist ein richtiger Schritt im Bemühen, den Pendlern/Pendlerinnen zu ermöglichen, staufrei nach Tübingen zu kommen. Fährt man morgens aus der Stadt in  Richtung Westen, wundert man sich  über eine Kilometer lange Autoschlange, die einem entgegen kommt.

Es gibt doch schon die Ammertalbahn - warum wird die Bahn von denen nicht genommen? Meistens fährt man deshalb mit dem eigenen Auto, weil man viel zu viel in einen Tag packen muss. Oft wird nicht nur zum Arbeitsplatz gefahren, sondern die Kinder werden noch geholt/gebracht, es wird schnell eingekauft oder zum Sport gegangen. Viele haben unregelmäßige Arbeitszeiten - kommen früher oder bleiben länger und wollen dann keine langen Wartezeiten in Kauf nehmen.

Wie sieht die Lösung unserer Verkehrsprobleme aus?

Manche bewältigen dies alles mit dem Fahrrad. Welche Anreize schaffen wir, damit noch mehr auf die Bahn umsteigen? Ist es die Innenstadtbahn, die dann auf starren Schienen „nur“bis zu den Kliniken fährt.  Rechtfertigt der Aufwand den Nutzen?

Teile des GR und der Bevölkerung sind daran interessiert, auch über Alternativen zu diskutieren. Über ein noch bedarfsgerechteres Busnetz, über aneinander gekoppelte große „Gefäße“ auf Rädern, die viel anpassungsfähiger sind - die natürlich u.a.auch zum Technologiepark fahren. Elektro-Busse könnten schon am Westbahnhof oder  Bahnhof Lustnau stehen und über die West-bzw.Ost Achse wichtige Ziele erreichen, um dadurch das Nadelöhr Mühlstraße zu entlasten?

Der Verkehr von und auf den Österberg wird durch das Neubaugebiet beim SWR  zunehmen. Auch wenn es nicht wünschenswert ist, und viele es nicht wahrhaben wollen, muss konstatiert werden, dass die Anzahl der Autos mit der Nachverdichtung zugenommen hat - die Infrastruktur  aber nicht angepasst wurde.

Im Hinblick auf neue, notwendige Achsen für den ÖPNV ist davon abzuraten, weitere Straßen absichtlich zu verengen. Überall stehen an den Straßenseiten Autos. Einsatzfahrzeuge kommen kaum durch. Eine Fahrspur am Nordring zum Technologiepark als Parkfläche zu nutzen ist nicht zumutbar und auch gefährlich.

Dies ist kein Plädoyer für eine autogerechte Stadt, sondern für  stadtverträgliche Mobilität, in welcher der Individualverkehr als Ergänzung zu Bahn, Bus und Rad dazugehört und nicht als störend empfunden werden darf.

kürzliche Posts

Leserbrief zum "Turbokreisel" in der Weststadt

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Feiertagsdienste

„Wie arbeiten wir dieses Jahr zu Weihnachten und Silvester?“ Das ist eine Frage, die viele Mitarbeitende in den Notaufnahmen und Pflegestationen der Krankenhäuser sowie in den Pflege-Einrichtungen nur zu gut kennen und bei deren Beantwortung sie versuchen, berufliche Pflichten und Aufgaben für die Familie miteinander in Einklang zu bringen. Das sind die Menschen, die dazu […]

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