Mittwochsspalte zum Thema "Verkehrspolitik"

Author: 
Alice Dorison
Mai 15, 2017


Erschienen im: Schwäbischen Tagblatt

Tübingen ist geprägt durch ein vielfältiges Miteinander: zwischen Stadt und Ortsteilen, Universität und Klinikum, Oberzentrum und Nachbargemeinden sowie jungen und älteren Generationen.


Alle haben spezifische Bedarfe an den städtischen Raum und seine Verkehrswege, die in einem integrierten Konzept und ohne Polarisierung gestaltet werden müssen.
Dabei ist es vordringlich, die Sicherheit der Menschen, die im Verkehr besonders exponiert sind, im Blick zu haben: Fußgänger, besonders ältere Menschen oder Eltern mit Kinderwagen, und Radfahrer.

Zu einem integrierten Verkehrskonzept gehört die Überarbeitung der Fußwegekonzeption genauso wie die Verbesserung der Sicherheit für Radler. Dazu sollten Trassen-Kreuzungen reduziert und Radwege von unnötiger Parkierung befreit werden. Wir unterstützen ein gesamt-städtisches Fahrradwegekonzept in Abstimmung mit geplanten sicheren, vorfahrtberechtigten und direkten Radschnellverbindungen.


Die Verkehrssituation auf der Neckarbrücke zeigt, dass im engen städtischen Raum Zielkonflikte nicht nur zwischen Radverkehr und Autos, sondern auch zwischen Radverkehr und Bussen bestehen. Wir sollten hier alle Entlastungs-Optionen prüfen, auch die Frage, ob die Busdichte auf der Brücke durch eine neue Buslinie vom Europaplatz über den Schlossbergtunnel zu den Kliniken reduziert werden kann.


Auch in Zukunft brauchen wir eine gute Erreichbarkeit der Stadt durch den motorisierten Individualverkehr. Handel und Gewerbe in der Kernstadt weisen zu Recht darauf hin, dass  eine Schließung der Mühlstraße für den Autoverkehr ein völlig falsches Signal an Besucher der Stadt und Kunden wäre.


Patienten und Mitarbeitende der Kliniken und vieler Praxen und Betriebe sind angesichts der Anfahrtswege aus der Umgebung auf den Autoverkehr zwingend angewiesen, einschließlich eines erweiterten Parkraumangebotes, das von vielen Mitarbeitenden dringlich eingefordert wird.


Ein Umstieg vom Individualverkehr auf den ÖPNV kann nicht durch Gebote und Sperrungen erreicht werden, sondern durch Weiterentwicklung des ÖPNV mit besseren Anbindungen auch an die Teilorte und engerer Taktung.


Es ist an der Zeit, die vielfältigen Überlegungen zu einem städtischen Gesamtkonzept zusammenzuführen und zu dessen Bewertung den auf Antrag der CDU-Fraktion eingerichteten Klimaausschuss zu nutzen.

kürzliche Posts

Dann eine Röhre für Radfahrer

Der Europaplatz wurde jetzt nach jahrelanger Bauzeit eingeweiht. Nun muss zügig über die Verwendung der freigewordenen Fläche diskutiert und entschieden werden. Auch für die Übergangszeit von fünf bis zehn Jahren sollte möglichst schnell eine Zwischennutzung gefunden werden. Die Umgestaltung des Europaplatzes wurde schon vor über 30 Jahren vom damaligen CDU Fraktionsvorsitzenden Dieter Pantel beantragt, damals […]

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Herausfordernde Zeiten

Liebe Tübinger Bürgerinnen und Bürger – wie Sie vielleicht wissen, war ich schon seit über 20 Jahren Mitglied des Tübinger Gemeinderats und habe nach meinem Ausscheiden 2019 nun erst seit dem Herbst letzten Jahres wieder das Privileg, als Stadtrat tätig zu sein. Obwohl dies wahrlich keine lange Unterbrechung war, wurde mir nach meinem Wiedereinstieg eines […]

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Prävention und Innere Sicherheit

In der vergangenen Woche hat der Tübinger Gemeinderat einstimmig und nach konstruktiven, interfraktionellen Beratungen den Haushalt 2023 verabschiedet. Mit Förderprogrammen zur Verbesserung der Personalsituation  der KITAs  und zur Schaffung von Wohnraum für städtische Mitarbeitende  werden darin wesentliche Herausforderungen, die das Leben in unserer Stadt prägen, lösungsorientiert angesprochen. Als CDU-Fraktion haben wir uns auch für präventive […]

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