Mittwochsspalte zum Umbrisch-Provenzalischen Markt

Author: 
Alice Dorison
März 8, 2017


Erschienen im: Schwäbischen Tagblatt

Ja, ich wurde von meiner Fraktion gebeten, den Umbrisch-Provenzalischen Markt von der historischen Seite her zu beschreiben. Der Umbrisch-Provenzalische Markt besteht jetzt 24 Jahre. Es fing alles relativ bescheiden an.

Die Idee dazu hatte der Handel- und Gewerbeverein. Unter Vorsitz von Herbert Dressel. Sehr engagiert war auch die Firma Zinser mit Geschäftsführer Herrn Beiersdorf. Etwa ein Jahr davor reisten wir – eine Delegation von Geschäftsleuten unter Vorsitz der beiden Herren – nach Aix-en-Provence. Dort wurden wir im Office de Tourisme mit einer Präsentation verschiedener Produkte und Waren empfangen, die dann in Tübingen angeboten wurden. Die Händler wohnten dann meist bei deutschen Kollegen. Einheimische Händler unterstützten die französischen Kollegen mit hiesigen Produkten.

Leider war das Angebot doch etwas zu klein. Man überlegte, welche Partnerstadt mit ins Boot genommen werden könnte und dazu bereit war. Die Wahl fiel auf Perugia in Umbrien. Perugia hat auch viele kleine Händler und vor allem sehr gute Weine. Somit war der Umbrisch-Provenzalische Markt mit deutscher Unterstützung geboren. Natürlich war die Tübinger Stadtverwaltung, vor allem das Kultur- und Ordnungsamt, einbezogen. Der Markt nahm Fahrt auf. Die Händler aus den Partnerstädten bekamen ein Gefühl für die Art und Menge der Produkte, die sich verkaufen ließen.

Die Eröffnung des Marktes im Ratssaal war immer sehr stimmungsvoll. Die einzelnen Stände vervollständigten ihre Dekoration, so dass der Markt ein mediterranes Flair bekam. Die Eröffnungsredner betonten immer den Genuss der Speisen und Getränke, wobei sich auch das Auge an der Dekoration und Blumenpracht erfreute.

Einen ersten Dämpfer erhielt der Markt durch die Terroranschläge am 11. September in den USA. Schlechtes Wetter tat ein Übriges. Die Stimmung war bedrückt, so wie auch der Verkauf.

Der Stadtlauf – jetzt Erbe-Lauf – sorgt noch für zusätzlichen Besucherandrang. Der verkaufsoffene Sonntag rundet den Markt ab. Schön macht sich auch das zusätzliche kulturelle Angebot sowie das Kinderprogramm. Inzwischen sind die Marktzeiten ausgeweitet worden – von 2,5 Tagen auf jetzt 5 Tage.

Dem Ordnungsamt sei gedankt für die Bereitstellung der Stände, Strom, Wasser und vieles mehr. Natürlich danken wir auch unseren Gasthändlern, die jetzt schon jahrzehntelang den Markt beschicken, zum Teil schon in der dritten Generation. Es zeigt, dass die Städtepartnerschaften sehr gut halten, wenn ein realer Hintergrund da ist. Wir erfreuen uns an den vielen Verbindungen und entstandenen Freundschaften.

Wir wünschen dem Umbrisch-Provenzalischen Markt ein langes Leben und weiterhin viel Erfolg.

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